Rolle der JUSO im revolutionären Kampf
Die Zusammenarbeit mit ausserparlamentarischen Organisationen und Bewegungen muss für uns als JUSO ein stärkeres Gewicht bekommen als bisher, wenn wir uns unseren Zielen nähern möchten. Es sollte für uns wohl klar sein, dass wir als JUSO die Revolution nicht alleine durchführen werden und auch, dass wir diese nicht als Partei anführen werden. Eine revolutionäre und kämpferische Bewegung wächst von unten und unsere Rolle dabei muss uns klar werden. Es sind die Streiks und die Kämpfe auf der Strasse, welche die stärksten Mittel sind, um Druck auf die Herrschenden auszuüben und bei einer entsprechenden Grösse auch systematische Änderungen zu bewirken. Unsere Strategie soll sich daran orientieren, diesen Druck durch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen zu stärken.
- Wir müssen eine aktivere Rolle in der Erschaffung von linken Bündnissen spielen, sowohl bei kurz- wie auch bei langfristigen Bèndnissen, um unsere Schlagkraft zu stärken
Initiative für eine Zukunft und Kampagnen
Eine wichtige Rolle in der nächsten Präsidiumslegislatur wird auch die Initiative für eine Zukunft (IfeZ) spielen, welche wir mit einem riesigen Engagement der Gesamtpartei sammeln konnten. Diesen durch uns geleisteten Aufwand dürfen wir jetzt nicht verschwenden, indem wir uns nur auf die Abstimmung konzentrieren. Die Initiative ist zwar ebenfalls ein institutionalisiertes Mittel, wir nutzen es jedoch nicht wie von den bürgerlichen Institutionen vorgesehen, sondern als strategisches Instrument.
- Wir müssen die durch die IfeZ generierte Aufmerksamkeit dazu nutzen, die Bevölkerung gegen den Kapitalismus zu agitieren und aufzuzeigen, dass sich die Klimakrise nur im Sozialismus lösen lässt
- Die Kampagne der IfeZ soll uns als Vorbild dienen, was wir vermehrt machen müssen: eigene Kampagnen und Framings über die eigene Alternative statt bürgerliche Scheindebatten über Kleinigkeiten
- Unsere ausgearbeiteten Inhalte sollen nicht ein Selbstzweck sein sondern durch Kampagnen mit anderen Organisationen begleitet werden und somit als Instrument unseres Kampfes verstanden werdnen
Verhältnis zur SP
Es gibt Kräfte in der breit verstandenen Linken, welche in die bürgerlichen Institutionen bereits stark eingebunden wurden, wie zum Beispiel die SP durch das Kollegialitätsprinzip im Bundesrat. Unsere Rolle als JUSO muss es sein, das Potenzial und die bereits existierenden Ressourcen dieser Organisationen in unseren Kampf einzubinden, denn sie haben weiterhin in der Bevölkerung ein relativ grosses Vertrauen und es gibt darin viele Menschen, welche unsere Vision teilen. Richtigerweise haben wir uns in der letzten Zeit zum Teil als JUSO mehr getraut, die SP öffentlich zu kritisieren, auch wenn es noch viel mehr zu kritisieren gäbe. Diese Kritik können wir uns auch gut erlauben, denn wir sind nicht nur der “Stachel im Arsch der SP” sondern die SP profitiert auch aktiv von uns. Durch die Existenz einer linken Jungpartei wie uns wird unsere Mutterpartei mehr bei den linken Kräften legitimiert, welche sonst von ihr durch ihre sozialliberalen Exekutivpolitiker*innen und schwache Kompromisse enttäuscht wären. Denn wir geben die Hoffnung, dass die SP linker werden kann. Kritisieren reicht jedoch nicht aus, wenn wir unsere Rolle als Jungpartei, die das Ziel einer linken SP hat, ernstnehmen möchten.
- Die individualisierte Strategie der JUSOfizierung der SP hat mehrheitlich versagt. Wir müssen eine organisierte linke Fraktion in der SP schaffen, um diese ernsthaft zu verändern zu versuchen
SGB-Gewerkschaften und Klassenkampf
Unsere Vorstellung einer Zukunft ohne Ausbeutung und Diskriminierung ist nicht durch die Institutionen zu erreichen, die vom gleichen System stammen, das diese Ungerechtigkeiten erschafft. Trotzdem können wir diese Institutionen nicht ignorieren, denn sie prägen unseren Alltag und unsere Lebensrealitäten. Verschiedene Kräfte wurden bereits in diese Institutionen eingegliedert, wie die bereits erwähnte SP aber auch die SGB-Gewerkschaften durch die “Sozialpartnerschaft”. Wir müssen aktive JUSOs und Lohnarbeiter*innen im Kampf am Arbeitsplatz und in den gewerkschaftlichen Strukturen organisieren, um das kämpferische Potenzial der Arbeiter*innenklasse zu stärken und uns dafür einsetzen, dass der Klassenkampf von unten wieder gestärkt wird. Wir müssen auf verschiedenen Ebenen dieser Organisationen Vernetzungsgruppen aufbauen, um für unsere Ziele zu kämpfen und ihnen näherzukommen. Es geht uns schliesslich nicht darum, das System besser verwalten zu können, sondern es als eine starke Bewegung von unten zu überwinden.